Mittwoch, 27. November 2013

Christchurch - eine Stadt nach der Katastrophe

27.11.
Am Vormittag haben wir uns im Antarctic Centre umgesehen. Wir haben viel über die Antarktis erfahren, unter anderem, wie sich ein Schneesturm anfühlt bei -8 Grad und einer Windgescheindigkeit von 50 km/h. Ganz schön kalt! Um nicht zu erfrieren, musste ich mich in einen dicken Mantel hüllen und Überschuhe anziehen, um nicht den künstlichen Schnee in der Kältekammer zu verschmutzen. Da Überschuhe in Wolfgangs Größe nicht da waren, blieb er draußen und konnte fotografieren. 
Am Südpol

Unsere gefiederten Freunde
 In einem Gehege watschelten blaue Pinguine herum, wir konnten in die Nester blicken und zuschauen, wie die Kleinen dort schliefen. Außerdem gab es noch ein Kino mit 3D – Vorführung (das scheinen die Kiwis zu lieben) und diverse Informationen über Forschungs-Stationen in der Antarktis.Auch Deutschland ist am Projekt beteiligt!
Um ½ 4 waren wir fertig und sind mit dem Shuttle Bus noch nach Christchurch – City hineingefahren.
Der erste Eindruck: Viel abgesperrt, viele Gebäude verrammelt. Die Erdbeben 2010 und 2011 haben der Stadt arg zugesetzt, das erste Erdbeben Sept. 2010 war noch schwach, aber am 22.02.2011 kam's ganz dicke: Die Erde bebte ein zweites Mal, 185 Menschen starben und ca. 1600 Häuser/historische Gebäude der Innenstadt wurden zerstört oder mehr oder weniger beschädigt. Als Folge davon sind eben heute noch viele Gebäude versperrt und dürfen von den Bewohnern nicht betreten werden. Nicht immer sieht man den Gebäuden die Schäden an, aber bereits eine Neigung um ca. 15Grad kann dazu führen, dass diese instabil geworden sind und einsturzgefährdet sind. 
Immer noch wird saniert, abgerissen, erdbebensicher neu gebaut. In der Stadt gibt es eine „rote Zone“ die nicht betreten werden darf. Wir erfuhren, dass es Pläne zum Wiederaufbau der Stadt gibt, dass die Umsetzung allerdings noch nicht beschlossen istund kontroverse Diskussionen im Gange sind.  Es wird lange dauern, bis der Aufbau vollendet ist, sicherlich wird die Stadt dann anders aussehen als vor dem 22. 02. 2011!

29.11.
Wir verbringen einen Tag in Christchurch, fahren mit der historischen Tram und besuchen den Botanischen Garten, der am Avon River liegt.


Blütenpracht Ende November

Ich entschließe mich zu einer Tour: The Christchurch Rebuild Tour. Ein Museum Guide bgleitet uns und wir vergleichen heutige Plätze mit Bildern vor dem Beben,erfahren etwas über die Zukunftspläne, seismische Kräfte der Region u.a.. Es ist hochinteressant und ich bekomme einen Blick über das ganze Ausmaß der Zerstörung. Wir fahren durch die „ehemalige“ Innenstadt und durch Aussenbezirke. Als Folge der Abrisstätigkeiten gibt es überall in der Stadt Parkflächen. Die Tour dauert 90 min., sie ist zugleich spannend und erschütternd. 

Re-Start Shopping mall

Die Kathedrale -jetzt eine Open Air Cathedral


Der ehemalige Bus Bahnhof
 Langsam kehrt wieder Leben in die Stadt zurück: Es gibt eine Re-Start shopping Mall aus Containern erbaut, eine Straße ist fertig restauriert mit Läden und Cafes. Das eine oder andere Hotel lockt mit zeitnaher Wiedereröffnung. Das Ausmaß der Zerstörung ist unglaublich groß, so hatte ich mir das nicht vorstellen können. 
185 Chairs - Gedenkstätte für die Opfer des Erdbebens
Die historische Straßenbahn hat erst seit einer Woche wieder ihren Betrieb aufgenommen – auf stark reduzierter Strecke. Lucky us! 
Nach der Tour treffen Wolfgang und ich uns wieder, essen eine Kleinigkeit und fahren zum Campground – morgen ist Camperabgabe und wir packen schon mal zusammen. Wie immer geht es dabei zur Sache , denn richtig Packen kann nicht jeder und ich schon gar nicht. Jedes Teil braucht ein ganz besonderes Plätzchen im Koffer. Gottseidank hat Wolfgang ein Packdiplom :-))!
Packen  -aber richtig,  eine logistische Herausforderung

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